Tägliche Archive: 20. November 2022

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2022 | G. F. Händels «Messiah» – ein monumentales Werk

Nach Mozarts Requiem und dem Weihnachtsoratorium von Bach bringen der chorwald und das Appenzeller Kammerorchester erneut ein grosses oratorisches Werk gemeinsam zur Aufführung: den «Messiah» von Georg Friedrich Händel, zu hören in der (gekürzten) englischen Originalfassung am:

  • Samstag, 10. Dezember 2022, 19.30 Uhr, ref. Kirche Teufen
  • Sonntag, 11. Dezember 2022, 17.00 Uhr, kath. Kirche Altstätten
  • Freitag, 16. Dezember 2022, 19.30 Uhr, Kirche Trogen

Konzertdauer zwei Stunden ohne Pause
Eintritt frei, Kollekte

Die Solistinnen und Solisten sind Suzanne Chappuis, Sopran; Isabel Pfefferkorn, Alt; Jens Weber, Tenor; Jonas Jud, Bass; Nathalie Hubler, Rezitation. Leitung: Jürg Surber.

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Händels «Messiah»: ein monumentales Opus magnum aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das als Zusammenfassung der Heilsgeschichte der christlichen Welt Jubel über die Ankunft des Messias und Schmerz über seinen Opfertod gleichermassen verbindet und schliesslich im tröstenden Wissen um das «Gotteslamm», das «hinwegträgt die Sünde der Welt», endet. Wie hören wir Menschen des 21. Jahrhunderts dieses Werk und seine Botschaft? Zunächst hören wir eine wunderbare Musik, die das Herz direkt berührt. Bei der Beschäftigung mit dem Gehalt der Texte greifen wir drei Aussagen heraus, von denen wir vermuten, dass wir auf ähnliche Weise davon angesprochen sind wie die Mitwirkenden und das Publikum der Erstaufführungen im Jahre 1742: die Verkündigung der Geburt des Heilsbringers und die bange Frage dabei, wer bestehen kann
in seinem Angesicht (but who may abide the day of his coming), die Friedensbotschaft der Engel (and peace on earth), die auf unsere Erfahrung prallt, wie labil Frieden bis heute ist, und zuletzt das Erleben des tiefsten Schmerzes in der Kreuzigung (he was despised and rejected), verbunden mit der Frage nach der Hoffnung für die Welt danach.

Um diesen Aussagen nachzugehen und unsere – im positiven Wortsinn – Betroffenheit zu befragen, halten wir dreimal inne. Wir tun dies mit drei kurzen Interludien in einer Überlagerung von Text und Musik, die jeweils mit einer Liedmelodie in den nächsten Teil des Oratoriums überleiten. Die drei Lieder stammen aus der jüdischen (Hymnus «Adir hu»), der abendländisch-christlichen («Da pacem Domine» aus Taizé) und der orthodoxen Tradition («Aliluja» aus der Ukraine).

Für die Aufführungen in der Adventszeit kürzen wir den «Messiah» um einige Teile, insbesondere um die Passagen des zweiten Teils, die Auferstehung, Himmelfahrt und Pfingsten zum Thema haben. Die von Händel und seinem Librettisten Charles Jennens gewählte Form des Oratoriums mit drei Teilen wird durch diese Kürzungen sowie durch die drei Interludien zu einer vierteiligen Struktur umgedeutet. Auf die Verkündigung folgt die Erzählung der Geburt, darauf der Tod am Kreuz und im letzten Teil die Hoffnung für uns Menschen, die sich in der christlichen Vorstellung durch die Auferstehung manifestiert und im berühmten Halleluja eine unsterbliche musikalische Ausprägung gefunden hat.